TU Dortmund macht erneuerbare Energie mobil 

Die Idee

Betreiber von Photovoltaik-Anlagen sollen zukünftig selbsterzeugten Strom im Rahmen des Eigenverbrauchs nutzen können, um ihr Elektroauto aufzuladen – egal, wo sie sich befinden. Darauf zielt das Forschungsprojekt „SyncFueL“ im Masterplan Energiewende ab. Es wird unter Federführung des Instituts für Energiesysteme, Energieeffizienz und Energiewirtschaft ie³ der TU Dortmund umgesetzt.

 

Dortmunder Forscher entwickeln Konzept für kostengünstiges Laden von Elektroautos


Die Elektromobilität wird sich nur dann am Markt durchsetzen, wenn der Ladevorgang komfortabel und zuverlässig erfolgt, an nahezu allen Steckdosen ohne aufwändige Zusatzinstallationen geladen werden kann und benutzerfreundliche Abrechnungssysteme zur Verfügung stehen. Gleichzeitig ist die Kombination von Elektromobilität mit Strom aus regenerativen Energiequellen obligatorisch, da nur so die angestrebte Emissionssenkung im Mobilitätssektor realisiert werden kann. Ein Ladevorgang, bei dem die Einspeisung von PV-Anlagen mit einem Verbrauch an einer entfernten Steckdose synchronisiert wird, bietet die Möglichkeit, die erzeugte erneuerbare Energie im Sinne des Eigenverbrauchs zum Laden des E-Fahrzeugs zu nutzen. Die daraus potentiell resultierende Senkung der Strombezugskosten an der entfernten Steckdose stellt den Hebel zur Refinanzierung von E-Fahrzeug und Ladeinfrastruktur dar. Dies bietet einen Ansatz für Geschäftsmodelle der Elektromobilität in unterschiedlichen Bereichen.

Umsetzung

Ein Feldtest u.a. mit E-Fahrzeugen der kommunalen Flotte der Stadt Dortmund erfolgt an ausgewählten Standorten der Klinikum Westfalen GmbH in Verbindung mit kommunalen Standorten der Stadt Dortmund und ggf. privaten Haushalten. Zur Abbildung der Fahrzeug-Ladeschnittstelle gemäß Standardisierung wird auf die Technologie- und Prüfplattform für interoperable Elektromobilität, Infrastruktur und Netze an der TU Dortmund zurückgegriffen. Hier werden auch Smart Home-Infrastrukturen sowie Netztopographien und –situationen abgebildet, die im Feldtest nicht vorliegen, die aber u.a. zur Ableitung übertragbarer Geschäftsmodelle analysiert werden müssen. Neben den wissenschaftlich-technischen Arbeiten im Projekt wird ein hochkarätig besetzter Stakeholderdialog mit Vertretern und Vertreterinnen aus Bundespolitik, Ministerien, Begleitorganisationen und Wirtschaft angestrebt, um tragfähige Handlungsempfehlungen zur Fortentwicklung des regulatorischen Rahmens der Elektromobilität zu generieren.